Das Papier

Der Papierverbrauch hat sich in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt.
Grund dafür ist die vielseitige Einsetzbarkeit des Papiers als Bedruckstoff.

Dabei bleibt der wichtigste Rohstoff für die Herstellung von Papier das Holz.
Im mechanischen Verfahren zur Papierherstellung wird Holzschliff produziert, welcher alle Bestandteile des Holzes enthält. Dazu werden die entrindeten Holzstämme unter Zugabe von Wasser gegen rotierende Schleifsteine gepresst. Im thermisch-mechanischen Verfahren werden gehäckselte Holzabfälle gekocht und danach zu Einzelfasern gemahlen.
Die Mahlung des Holzschliffs, bei der die Fasern zerkleinert werden, entscheidet über die späteren Papiereigenschaften.

Dabei werden 2 verschiedene Mahltechniken angewendet:
Bei der RÖSCHEN MAHLUNG
werden die Fasern gekürzt, und es kann ein sehr saugfähiges Papier hergestellt werden (z.B. Filter-, Löschpapier).

Bei der SCHMIERIGEN MAHLUNG
werden die Fasern zerquetscht und es entsteht ein dichtes aber durchscheinendes Papier.

Dieser Faserbrei wird nun der Papiermaschine zugeführt, und verteilt sich durch Schüttelbewegungen des Fließbandes gleichmäßig.
Auf dem Sieb der Maschine lagern sich die Fasern ab und das Wasser kann nach unten hin ablaufen.
Danach kommt das Papier in die Pressepartie, wo ihm durch mechanischen Druck das restliche Wasser entzogen wird.
Anschließend passiert das Papier die Trockenpartie.

Papier enthält aber auch Zusatzstoffe, die ihm spezielle Eigenschaften verleihen.
So werden je nach Zweck Füll-, Leim- und Farbstoffe zugegeben.

Füllstofe
sind weiße, wasserunlösliche Pigmente, die die Zwischenräume der Papierfasern ausfüllen. So kommen Mineralstoffe, Kreide, Gips oder Talkum zum Einsatz.

Leimstoffe
werden benutzt, um die Saugfähigkeit des Papieres herabzusetzen.
Verwendet werden hierbei Harze oder Stärke.
Die Leimung kann an der Oberfläche (Oberflächenleimung) oder direkt bei der Herstellung (Stoffleimung) erfolgen.

Farbstoffe werden eingesetzt um das Papier zu färben .
Zusätzlich werden noch optische Aufheller und Konservierungsstoffe zugefügt, um das Papier vor Pilz- oder Insektenbefall zu schützen.

Holzhaltige Papiere
besitzen Holzstoffzusätze.
Holzstoff mindert das Flchengewicht und erhöht die Lichtundurchlässigkeit (Opazität), führt aber zu einer verminderten Festigkeit und Vergilbung unter Lichteinswirkung.

Holzfreie Papiere
bestehen dagegen nur aus Zellstoff.
Sie sind sehr fest, elastisch und lichtbeständig, dadurch aber auch teurer als holzhaltige Papiere.

Jedes konventionell hergestellte Papier besitzt bedingt durch die Herstellung 2 unterschiedliche Seiten. Die Filzseite (oben) und die Siebseite (unten, die auf dem Sieb liegende).

Durch den Transport in der Papiermaschine lagern sich die Fasern längs des Siebes an und das Papier bekommt eine Laufrichtung.
In Laufrichtung ist das Papier steif und fest, quer dazu dehnfähiger.
Die Laufrichtung ist somit wichtig für den Drucker und den Buchbinder und wird entsprechend vom Papierhersteller gekennzeichnet.

Zudem gibt es noch Handgeschöpftes Papier.
Dieses Papier wird fast ausschließlich aus Hadern (Lumpen bzw. Stoff) hergestellt und trägt den Namen Büttenpapier.
Es hat einen unregelmäßigen und nach außen dünner werdenden Rand.
Geeignet sind diese Papiere besonders für Urkunden und Dokumente, sowie auch als Inhalts- ujnd Bezugsstoff.
Mit der Verwendung von Büttenpapier soll wertvolle Handarbeit hervorgehoben werden.

Papier gibt es in sehr vielen Formaten, wobei die gebräuchlisten in der DIN 476 festgelegt sind.
Als Grundlage dient das Urformat von 1m². Aus ihm werden alle anderen DIN-Formate durch halbierung der längeren Seite abgeleitet.

Die DIN-Norm unterteilt sich in 3 Formatreihen: 

  • DIN-A-Formate, für unabhängige Papiergrößen und Endprodukte
  • DIN-B-Formate, für die Umhüllung der DIN-A-Produkte (Mappen)
  • DIN-C-Formate, für die Umhüllung der DIN-A-Produkt (Versandtaschen, Umschläge)

Außerdem läßt sich Papier noch in der Grammatur unterscheiden (die Masse je Flächeneinheit, also g/m²).

Diese Grammaturen sind in der DIN 6730 geregelt:

  • 7 -150 g/m² entspricht Papier
  • 150 -225 g/m² entspricht Karton
  • über 225 g/m² entspricht Pappe

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